Ich schau auf das Meer – irgendwo, sitzen oder liegend. Auf der Victoria. Und schaue und mache einfach nichts. Irgendwann wird die Sonne untergehen. Und dann geh ich in die Koje und das Meer schunkelt mich in den Schlaf.
Beim Einschlafen freue ich schon mich auf den Sonnenaufgang, weil ich dann wieder aufs Meer schauen kann. Morgen wieder und übermorgen auch. Mehr will ich nicht. Und wenn mich jemand fragt, was ich am Wochenende so gemacht habe, möchte ich sagen können:
Ich habe aufs Meer geschaut.
Langsam geht der Sommer vorbei. Ich habe einige Wochen diesen Sommer aufs Meer geschaut und mir wurde beim Schauen auf Wasser eine Menge klar, über mich, mein Leben, meine Wünsche. Nur eines konnte ich mir nicht beantworten: Warum?
Was ist so faszinierend daran, Stunde um Stunde die See, die Wellen, die Gischt zu beobachten? Das Hüpfen der Boote, das Spiel der Wasserfarben von Türkis nach Schwarz und Grün und wieder zurück?
Ich denke es könnte die unendliche Weite sein, die einen beim Anblick des Meeres berührt, und die Ruhe, die das Wasser ausstrahlt.
Das Meer ist so ambivalent. Zum einen macht es die Küste überhaupt erst zur Küste, andererseits ist es für den Seemann das verbindende Element zwischen ihnen. Das Meer schränkt nicht ein, es lässt einem die freie Wahl, welchen Kurs man einschlagen möchte!
Resümee
Man kann sich selbst nicht mehr so ernst nehmen, wenn man die ungeheuren Ausmaße des Ozeans vor Augen hat!